10 Seen Tour
Hier zeige ich euch eine 10 Seen Tour mit Kanu/Kajak in der Mecklenburgischen Seenplatte
Ich habe diese Tour bereits vor 5 Jahren gemacht, daher ist die Bildqualität sicher nicht gerade die beste, aber ich hoffe der Beitrag bietet dennoch interesante und wertvolle Einblicke. Ausgelegt ist diese Tour von guten 45 km auf ca. 3 Tage. Da ich aber nur ein Wochenende zur Verfügung hatte, musste ich mich etwas ranhalten.
Der Startplatz
Als Startplatz habe ich mir den Kanuverleih Kanatu (Link) ausgesucht. Außer dem Kanu oder Kajak kann man sich hier auch weitere Ausrüstung ausleihen, falls man selber keine besitzt. Unter anderem gibt es hier Zelt, Isomatte, Kocher, sowie Packsäcke und Tonnen. Ich habe mir hier nur das Kajak ausgeliehen und durfte natürlich auch den Parkplatz für meinen PKW nutzen. Nach kurzer Einweisung in die Paddeltechnik, Tips zum Ein- und Aussteigen und allgemeine Hinweise habe ich schnell meine Ausrüstung in die wasserdichten Staufächer des Kajaks verpackt und mich auf das Wasser gewagt.
Ich möchte hier unbedingt erwähnen, das ihr das Ein- und Aussteigen aus einem Kanu unbedingt üben solltet. Doch dazu später mehr.
Verlauf der 10 Seen Tour
Wie der Name der 10 Seen Tour schon verrät, geht es hier über und durch insgesamt 10 Seen der Mecklenburgischen Seenplatte, die alle miteinander durch die Havel verbunden sind. Gefahren bin ich die Strecke gegen den Uhrzeigersinn, da die Verbindungsstrecken eine kleine Strömung aufweisen, und ich es mir eben einfach machen wollte. Der Start erfolgt beim Kanuverleih Kanatu in Priepert am Ellenbogensee.
Ellbogensee
Direkt nach dem Start wenden wir uns nach rechts und fahren vorbei an dem Ort Priepert, und gelangen bereits nach kurzer Zeit und dem passieren einer Straßenbrücke in den „Großen Priepertsee“
Großer Priepertsee
Der große Priepertsee ist ca. 2,3 km lang und ca. 500 m breit. Wir folgen dem See nun in Richtung norden. Am Ende des Sees führt nun eine schmale Durchfahrt zum nächsten See, dem Wangnitzsee.
Wangnitzsee
Den Wangnitzsee (Motorbootfrei) sehen wir hier nun nur ein kurzes Stück. Direkt nach der Einfahrt in den See halten wir uns links und fahren nach wenigen hundert Metern in die Havel ein. Die Havel ist hier links und recht von dichtem Wald gesäumt und bietet fantastische Blicke. Auch gibt es hier einige Rastmöglichkeiten. Ich empfehle hier allerdings eine kurze Weiterfahrt da bald schon ein Highlight folgt.
Finowsee
Nach etwas mehr als einen Kilometer geht die Havel in den sehr kleinen Finowsee über. Nun geht es scharf nach rechts weiter, und wir sehen hier bereits eine Strßenbrücke, auf die wir nun zupaddeln. Nach der Durchfahrt erreichen wir auch schon den nächsten See.
Drewensee
Bei diesem See handelt es sich allerdings nur um einen kleinen Ausläufer des Drewensees. Der Drewensee ist für Motorboote verboten, und es befinden sich hier 2 Campingplätze. Wir halten uns aber zunächst einmal sofort nach rechts und gelangen direkt zu einem tollen Rastplatz für Wasserwanderer. Hier, „Beim Fischer“ gibt es fantaschisch leckeren Räucherfisch. Absolut frisch und perfekt gegart. Dazu noch ein erfrischendes Getränk und das Festessen ist perfekt. Eine absolute Empfehlung!
Frisch gestärkt geht es nun weiter. Von hier blicken wir auf eine Landzunge. Rechts geht es weiter in den Drewensee aber wir wenden uns hier nach links, und folgen weiter der hier kanalartigen Havel, die hier die „Obere Havel Wasserstraße“ bildet.
Schwaanhavel
Nach ca. 2,7km sollten wir die Augen offen halten, denn wir müssen nun nach links in die Schwaanhavel. Die Einfahrt ist zwar sehr schmal, aber recht gut markiert. Bei der Schwaanhavel handelt es sich um einen knapp 3,5 km langen Zufluss der Havel. Die Schwaanhavel ist zum Teil sehr eng und teilweise dann wieder sehr flach. Im Sommer bei niedrigem Wasserstand muss auch mal getreidelt werden. Aber optisch gesehen, ist dies wohl der schönste Teil der Tour.
Hier musste ich eine harte Lektion lernen, auch wenn ich mir dessen eigentlich bewusst war. In der Schwaanhavel liegen gelegentlich auch Bäume quer über dem Wasser. Ich Trottel wollte da unten durch fahren, und neigte mich dabei zur Seite. Böser Fehler in so einem schmalen Kajak, und das Ergebnis lässt sich erahnen: Eine halbe Eskimo Rolle habe ich fehlerfrei hinbekommen. Also mit dem Kajak im Schlepp zum Ufer gepaddelt, an Land gekrochen, Boot hochgezogen und versucht alles zu entwässern.
Nach einer Pause sollte es dann weitergehen, und was passierte? Ich stürtzte beim ersten Versuch gleich wieder ins Wasser. Na toll wieder alles nass. Somit alles von vorne. Beim zweiten Versuch hat es dann endlich geklappt. Zum Glück ist es heute recht warm, und so war die 10 Seen Tour Taufe gut zu ertragen.
Plätlinsee
Die Schwaanhavel mündet nach ca. 3,5km in den Plätlinsee der ebenfalls für Motorboote verboten ist. Aber auch für uns gibt es hier einige Einschränkungen zu beachten. Es darf nur innerhalb des ausgetonnten Bereiches gepaddelt werden, und die Inseln dürfen nicht betreten werden. Weitere Informationen über dieses Naturschutzgebiet findet ihr hier: (Link zum Naturschutzgebiet Plätlinsee)
Also halten wir uns natürlich daran, und durchqueren den See im ausgetonnten Bereich. Am Ende des Plätlinsees erwartet uns dann die erste Umtragestelle.
Hier gibt es auch einen Wasserwanderrastplatz und Kanuverleih: Kanuhof Wustrow
Einen Kanuwagen kann man sich hier vor Ort mieten. Die Strecke zum umtragen ist allerdings recht kurz (ca. 200 m) und geht daher recht schnell.
Klenzsee
Nach dem Umtragen haben wir jetzt einen ganz schmalen Zugang zum Klenzsee vor uns, aber für Kanu und Kajak sollte das kein Problem sein. Ab hier können uns nun wieder Motorboote begegnen, also etwas aufpassen. Der klügere (und schwächere) gibt nach. Der Ausgang des Klenzsees befindet sich auf der linken Seeseite. Etwas die Augen aufhalten dann finden wir schon den Weg hinaus.
Gobenowsee
Wenn wir den Durchgang gefunden haben, befinden wir uns nun im Gobenowsee. Diesen folgen wir nun richtung Westen. Nachdem wir auf der rechten Seite einen Campingplatz passiert haben, folgen wir dem See in Richtung norden, da sich dort der Ausgang befindet. Hier verlassen wir schon den Gobenowsee und fahren weiter auf der „Drosedower Bek“ einem kleinen Verbindungsfluss. Dieser schlängelt sich langsam fließend durch Erlenwälder und Sumpf. Nach dem passieren einer hübschen Holzbrücke auf halber Strecke haben wir noch ca. 1,2 km zu paddeln, bis wir den nächsten See erreichen.
Rätzsee
Nach dem Verlassen der „Drosedower Bek“ erreichen wir mit dem Rätzsee auch den längsten See unserer 10 Seen Tour. Hier sind wir wieder vor Motorbooten sicher, und fahren den See in südlicher Richtung bis zum ende in gut 4km Entfernung entlang. Am südwestliche Ufer des Sees befindet sich die „Oberbek“ die unsere Verbindung zum nächsten See ist. Diesem kleinen Fluß folgen wir bis zum Ende. Hier müssen wir erneut eine kurze Umtrage bewältigen, und setzten nach guten 50m erneut in die „Oberbek“ ein. Hier ist ein weiterer Rastplatz und Kanuverleiher vorhanden (Pack & Paddel). Wir wollen aber weiter und folgen der „Oberbek“ bis zum ende.
Vilzsee
Nachdem wir noch eine Holzbrücke passiert haben erreichen wir nun auch schon den 10 See unserer 10 Seen Tour. Also der letzte See auf unserer Tour? Oh nein, es geht weiter. Wieso diese Rundtour dann 10 Seen Tour heißt ist mir nicht bekannt. Tatsache ist, es sind mehr als 10 Seen wie wir sehen werden. Nun befinden wir uns also im Vilzsee. Allerdings nur am äußersten östlichem Ende, und wir biegen hier auch direkt nach links ab in einen weiteren Durchgang zum nun schon elften See
Großer Peetschsee
Dieser kleine See ist also nun schon Nr.11 auf der Liste, allerdings fahren wir auch hier nur kurz am Rand vorbei und folgen der Müritz-Havel-Wasserstrasse bis zur ersten Schleuse auf unserer Tour der „Diemitz Schleuse“. Hier warten wir geduldig, bis wir einfahren dürfen. Bitte daran denken: Kanu und Kajakfahrer fahren immer als letzte ein und auch aus. Also etwas Geduld bei der Sache und kein Risiko eingehen. Nach der Schleusendurchfahrt erreichen wir auch schon den nächsten See. Unser Tagesziel.
Kleiner Peetschsee
Rechtsseitig am Kleinen Peetschsee befindet sich ein weiterer Camping/Rastplatz dem „Bieber Camp“ den wir nun nach bisherigen 33 km auch anfahren werden. Tagesziel erreicht. Dieser Campingplatz ist sehr weitläufig und recht groß. Verwöhnte können hier auch Hütten mieten. Wir schlagen aber hier unser Zelt direkt am Ufer auf und gehen nach einer Dusche noch schnell etwas im Restaurant essen. Müde aber zufrieden geht es danach in den Schlafsack.
Labussee
Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück geht es kurz vor 11 Uhr nun weiter. Nach einem kurzen Kanal kommen wir auch schon zum nächsten See, den Labussee. Dies ist der erste See des zweiten Tages auf unserer 10 Seen Tour, aber immer noch nicht der letzte. Diesen fahren wir nun in östlicher Richtung für ca. 2,3 km entlang, bis nach Canow wo wir eine weitere Schleuse passieren müssen.
Canower See
Nach dem passieren der Schleuse in Canow erreichen wir nun den Canower See. Das ist mittlerweile See Nummer 14 auf dieser 10 Seen Tour. Auch diesen passieren wir weiter in östlicher Richtung und der Übergang zum nächsten See ist kaum sichtbar. Der Durchgang ist nur unwesentlich schmaler als der Rest des Sees. Daher auch nicht zu verpassen.
Kleiner Pälitzsee
Wir erreichen nun den kleinen Pälitzsee und halten uns hier für ca. 3 km am linken Ufer. Bis wir zu einem weiteren Durchlass zum nächsten See kommen
Allerdings legen wir zwischendurch nochmal eine kleine Pause ein, bevor wir den Rest nun in Angriff nehmen.
Großer Pälitzsee
Danach erreichen wir nun den „Großen Pälitzsee“ der tatsächlich auch größer als sein kleiner Bruder ist. Und es ist nun als See Nr. 16 tatsächlich der letzte der 10 Seen Tour. Wir halten uns links und fahren dann am rechten Ufer entlang bis zur letzten Schleuse dieser Tour, der „Schleuse Strasen“ Nach dem schleusen folgt noch einmal ein kleiner schmalerer Kanal, bis wir wieder in unseren Ausgangsee, dem „Ellbogensee“ gelangen. Nun haben wir nur noch knappe 2 km bis zu unserem Startpunkt zu bewältigen, wo wir das Kajak und die Ausrüstung reinigen und alles vor der Abfahrt ins Auto verladen.
Fazit
Auch wenn diese Rundtour offiziell den Namen „10 Seen Tour“ trägt haben wir hier 16 Seen zumindest „angefahren“ Allgemein kann man sagen, das diese 10 Seen Tour sehr abwechslungsreich ist und landschaftlich sehr schön ist. In den schmalen Kanälen kann es im Sommer sicher etliche Mücken geben, aber dagegen kann man sich ja schützen. Das absolute Highlight für mich war die Schwaanhavel, auch wenn ich da zum Teil aussteigen und treideln musste. Die Campingplätze sind alle schön gelegen und man kann sich die gesamte Zeit über in den Orten oder auf den Plätzen verpflegen. Lediglich für das Frühstück sollte man sich etwas mitnehmen.
Buchtip
Zur Planung dieser oder ähnlicher Touren benutze ich häufig die Karten des „Touren-Atlas-Wasserwandern“ von Erhard Lübbermann. Diese bieten alle wichtigen und nützlichen Informationen. Siehe hierzu auch unter Tips: Touren-Atlas Wasserwandern
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Hier findet ihr die Route der „10 Seen Tour“ zum nachfahren:
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