Mit Schuh und Paddel

Wanderungen und Kanutouren

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Gumotex Solar – Vorstellung und Kurztest

Inhalt

Das Gumotex Solar - Fakten

Ein paar technische Daten zu dem Gumotex Solar*:

Länge: 410 cm
Breite: 80 cm
Gewicht 16 kg
Luftkammern: 3 + 2 je Sitz
Maximale Traglast: 270 kg

Geliefert wird das Boot in einem wasserdichten Packsack mit 80 Litern.

Als Zubehör wird geliefert:
– 2 aufblasbare Sitze mit Rückenlehne
– 2 Fußstützen
– Richtungsflosse (Finne)
– Schlüssel zum Ausbau der Push-Push Ventile
– Reparatur-Set
– Schwamm
– Ventiladapter für Pumpen

Das einzige das euch zum Start dann noch fehlt, ist eine Pumpe (Doppelhubpumpen sind perfekt) und natürlich ein Paddel. Ich empfehle ein Paddel mit 230 – 240 cm.

Weitere Informationen zu dem Boot findet ihr auf den Seiten des Herstellers: Gumotexboats

Warum es ein Gumotex Solar wurde

Wie ihr wisst, besitze ich ja bereits einen Kanadier Ally 16.5 und ein Packraft Anfibio Delta MX.

Das Packraft (Anfibio Delta MX)

Der Einsatzzweck des Packrafts ist schnell klar:
Wandern oder Radfahren und dann die Gegenrichtung mit dem Packraft.

Vorteile des Packrafts: klein, leicht und immer dabei.
Nachteile: Langsam, begrenzter Platz für Gepäck, Geradeauslauf ist nicht vorhanden.

Der Kanadier (Ally 16.5)

Der Einsatzzweck des Kanadiers ist schon recht umfangreich:
Mehrtägige (oder Wochen) Gepäcktouren auf Seen oder Flüssen mit 1-2 Personen und kompletter Ausrüstung. Aber auch Tagestouren mit 3 Personen und Gepäck.

Vorteile: Fast grenzenloser Platz für Gepäck und Ausrüstung. Auch Wildwasser tauglich. Trotz der Größe kleines Packmaß. Geradeauslauf im beladenen Zustand ok.
Nachteile: Sehr windanfällig, alleine und ohne Gepäck schwierig zu fahren. Aufbau dauert ca. 30 min. und erfordert etwas Kraft

Das Kajak Gumotex Solar

Das Gumotex Solar vereint die beiden anderen Boote und ist die perfekte Ergänzung.
Der Einsatzzweck: Tagestouren zu zweit oder alleine mit Gepäck oder Mehrtagestour alleine mit kompletter Ausrüstung. Und zur Not auch mal zu dritt Spaß haben.

Vorteile: Ausreichend Platz für Solo-Fahrten mit Ausrüstung oder zu zweit mit Tagesgepäck. Dabei recht schnell, wenig windanfällig und stabil auf dem Wasser mit gutem Geradeauslauf. Recht leicht und klein zu verpacken.
Nachteile: Zu zweit recht wenig Platz für Mehrtagestouren. Zu dritt recht beengt. Tiefe (aber bequeme) Sitzposition. Ein- und Aussteigen sind nicht so einfach wie beim Kanadier.

Mein erster Test - Aufbau

Den ersten Test habe ich zusammen mit meiner Schwester auf der Wümme gestartet.

Der Aufbau gestaltetet sich erwartungsgemäß sehr einfach.
– Zuerst die Sitze aufblasen, die Position im Boot festlegen (und Testen) und diese dann mit den Riemen festzurren.
– Seitenschläuche aufpumpen mit 0,2 bar (3 PSI)
– Finne vor dem Aufpumpen des Bodens anbringen
– Boden ebenfalls mit 0,2 bar aufpumpen.
– Sitzlehne passend einstellen

Das Ganze ist in ca. 10 min machbar. Danach ist das Boot tatsächlich abfahrbereit.

Der Luftdruck:
Ich nutze eine günstige Pumpe von Decathlon mit Manometer. Das geht zwar ungenau, aber man kann den Boden gut als Referenz nehmen, da hier ein Überdruckventil verbaut ist. Sobald dieses Ventil Luft ablässt, sollte der Druck von 0,2 bar erreicht sein. Dann Wert am Manometer ablesen, und die Schläuche dann entsprechend aufpumpen.

Ein- und Aussteigen

Ja, ich gebe zu, das Ein- und Aussteigen ist schon etwas schwerer als in einen Kanadier. Da es bei einem Luftboot auch keine festen Teile eines Rumpfes oder Süllrandes gibt, nutze ich immer die „Paddelstütze“. Dabei wird das Paddel quer über das Boot gelegt, und man stützt sich dann auf dieses Paddel und zieht ein Bein nach dem andern ins Boot.

Das klappt mittlerweile ganz ok. Übung macht hier den Meister.

Fahrverhalten und Steuerung

Die ersten Meter auf dem Wasser waren schon spannend, aber nach einigen „Wackeltests“ stieg das Vertrauen ins Boot. Das Boot liegt dank des tiefen Schwerpunktes sehr stabil im Wasser. Klar, wenn sich beide zu einer Seite neigen kann man es sicher auch umkippen.

Der Geradeauslauf ist mit Finne sehr gut aber nicht perfekt. Es ist halt ein Luftkajak. Allerdings im Vergleich auch zu meinem Kanadier deutlich besser. Auch alleine und bei Seitenwind lässt sich die Spur problemlos halten.

Die erreichbare Geschwindigkeit ist schneller als ein Kanadier aber langsamer als ein Festrumpf Kajak.

Die Steuerung übernimmt mal wieder der Hintermann. Im Prinzip ähnlich wie beim Kanadier durch Bogenschläge oder durch gezieltes abbremsen. Dabei ist dieses Boot erstaunlich wendig.

Empfehlungen und Tips

Viele Tipps habe ich noch nicht mangels Erfahrung. Aber ganz ohne gehts ja auch nicht.

  1. Die Finne unbedingt vor dem Aufpumpen des Bodens einschieben. Wenn das Boot aufgepumpt ist, geht das nicht mehr.
  2. Um nicht jedes Mal wieder die Bänder der Lehne einfädeln zu müssen, habe ich mir einfach Karabiner installiert (siehe Foto)
  3. Beim Paddeln zu zweit kann man auch die hinterste Sitzbefestigung wählen. Dadurch hat man vor den Füßen auch noch etwas Platz für Gepäck.
  4. Meiner Ansicht nach ist ein Paddel mit 240 cm ideal. 230 cm gehen auch.
  5. Die Itiwit Pumpe von Decathlon ist günstiger als die Original-Pumpe von Gumotex, allerdings ist das Manometer wohl nicht so genau. Für besseren Transport ist eine kleinere Pumpe aber auch eine Überlegung wert.

Fazit des Gumotex Solar

Das erste Fazit fällt absolut positiv aus.

Der Aufbau ist spielend leicht und schnell erledigt. Aufpumpen und fertig.

Das Material und die Verarbeitung sind auf hohem Niveau. Die Schläuche und der Boden machen einen nahezu unverwüstlichen Eindruck. Ich habe das Boot auch schon über Holzstufen und einen Schotterweg gezogen und konnte danach keine Kratzer erkennen.

Für mich passt das Gumotex Solar perfekt. Die Fahreigenschaften sind im Zahmwasser als auch in der Strömung sehr gut. Es läuft gut geradeaus, ist recht schnell und lässt sich auch perfekt Solo paddeln. Auch die Windempfindlichkeit ist für ein Luftboot kein Problem und jederzeit beherrschbar.

Der Platz im Boot reicht auch aus für mehrtägige Soloausflüge. Und zu zweit passt auch noch genug für einen Tagesausflug mit hinein.

Eine Spritzdecke vermisse ich nicht. Dann zieht man sich eben eine Regenhose und Jacke an.

Ich habe den Kauf bisher nicht bereut.

Wenn sich an diesem Fazit noch etwas ändern sollte, oder ich Fehler oder Mängel entdecke, werde ich das hier ergänzen.

YouTube Video

Schaut euch auch gerne hierzu mein Video auf YouTube an. Dort schildere ich meine ersten Eindrücke.

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